Landesarchiv Vaduz
Zur Gebäudeidee
Die bauliche Entwicklung des Regierungsviertels des Fürstentums Liechtensteins findet mit dem Bau des Landesarchivs seinen vorläufigen Abschluss. Dabei ist der für diesen Baustein zur Verfügung stehende Planungsperimeter fest in die städtebauliche Grundstruktur der von Luigi Snozzi vorgeschlagenen geschwungenen Hangfußbebauung eingebunden.
Sie bildet den Rücken, den Rahmen für eine großzügige Platzgestaltung, welche die Bauten des Regierungsviertels stadträumlich zu einer Einheit zusammenfasst.
Entwurfsziel dieser Arbeit ist es, für das Landesarchiv, dem“ Gedächtnis des Staates Liechtenstein“ die baukörperlichen und gestalterischen Ansätze der Hangfußbebauung des Landtages fortzuführen und darüber hinaus eine eigenständige, dieser `Schatzkammer des Kulturgutes` angemessene Baukörperkonzeption zu entwickeln.
Zur Gebäudefunktion
So führt die funktionale Gliederung in Magazin- und Bürobereiche zu einer „vertikalen Schichtung“ .Die gekrümmte Ziegelwand des Landtags wird weitergeführt und bildet den Raumabschluss des Magazinbereiches ,zunächst als Außenwand und dann im weiteren Verlauf als Innenwand .Davor liegt der einbündige Büroriegel mit den halböffentlichen und öffentlichen Bereichen des Archivs. – Die räumliche Licht- und Orientierungsfuge zwischen dem Magazin- und dem Büroriegel nimmt die vertikalen Erschließungselemente auf und wird für Nutzer und Besuchen gleichermaßen zum räumlichen Erlebnis. Einerseits bietet die Fuge vor Kopf immer wieder Ausblicke in das angrenzende Regierungsviertel, zum anderen verweisen großformatige beleuchtete Schaukästen in der gekrümmten Ziegelwand auf den eigentlichen Inhalt des Gebäudes, auf die Archivbestände, die wertvollen Urkunden der Liechtenstein´schen Geschichte in den hinter der Wand befindlichen Magazinräumen.
Gleichzeitig führt diese Schichtung des Gebäudes zu einer besonderen Akzentuierung des Eingangs.
Obwohl in zweiter Reihe stehend, vom dem imposanten Regierungsgebäude fast vollständig verdeckt, schafft die vor Kopf-, unter der Spitze des gläsernen Bürokörpers liegende Eingangsituation- mit ihrer Trichterwirkung ein interessantes Wechselspiel von Ein und Ausblicken zwischen Landtag und Archivgebäude. So entsteht ein Bauwerk, dass ein Höchstmass an Integration in die angrenzende Nachbarschaft mit räumlichem Erlebnis und architektonisch zurückhaltende Eleganz verbindet.