Nördliches Ringgebiet 1. Bauabschnitt
Braunschweig
Städtebau
Die grundsätzlichen städtebaulichen Rahmenbedingungen des neuen Stadtquartiers -Nördliches Ringgebiet- werden durch den vorliegenden Bebauungsplan mit seinen hohen stadträumlichen Qualitäten geprägt, die dem klassischen Leitbild der Europäischen Stadt verpflichtet sind. Der zu beplanende 1. Bauabschnitt mit seinen Baukörpern und Quartiersstraßen stellt dabei die Keimzelle des neuen Quartiers dar und grenzt im Osten an den neuen Stadtanger, die spätere grüne Mitte des neuen Quartiers.
Auf ihre wesentlichen Merkmale reduziert, wird die städtebauliche Struktur des neuen Quartiers geprägt durch
- den Blockrand
- die in Ost-West Richtung verlaufenden Quartiersstraßen
- die Hofausbildung der einzelnen Stadtbausteine
- die quartiersverbindenden Achsen zu den umgebenden Grünräumen.
- Aus diesen Bausteinen leitet sich die vorliegende Entwurfskonzeption für die Neubauten ab.
Leitbild Quartiersbebauung
Der Entwurf versucht unter Aufnahme der wesentlichen städtebaulichen Vorgaben wie Baulinien und der festgesetzten Geschoßigkeit mit einer differenzierten Baukörpergliederung ein räumlich lebendiges, über Straßen und Wege engmaschig vernetztes Stadtquartier zu entwickeln. Dabei sollen auch die Hofbereiche im Inneren der Baublöcke als halböffentliche Orte über ein Fußgänger-Wegesystem in den städtischen Quartierskontext eingebunden werden. Durch großzügige Einschnitte in den Eckbereichen der Blockrandbebauung entstehen so winkelförmige Einzel- Baukörper, die in der Summe ein städtisches Ensemble ausbilden, das über eine ausgefeilte Wegeführung zwischen den einzelnen Quartiersblöcken differenzierte Raumbezüge herstellt und die verschiedenen, unterschiedlich gestalteten Gebäude-Innenhöfe erlebbar macht. Die Gebäudewinkel werden mit jeweils 4 und 5 Geschossen in der Höhe abgestuft und gestaffelt. Dabei werden die in Ost-Westrichtung verlaufenden Quartiersstraßen und der öffentliche flankierende Stadtanger durch ein zurückgesetztes Staffelgeschoß betont und stadträumlich aufgewertet. Im Norden und Osten wird der neue Quartiersteil durch einen Baukörperwinkel mit Staffelgeschoß gerahmt, der im Erdgeschoss neben einer Kita auch Gewerbenutzungen enthält.
Wohnungsorganigramm
In den Gebäudewinkeln sind ca. 170 Wohnungen unterschiedlichster Finanzierungsformen zwischen ca. 40 – 145 m² vorgesehen. Durch die konsequente Anordnung der jeweiligen Haupt- Erschließung der Wohnbereiche zu den Quartiersstraßen entsteht in der straßenseitigen Baukörpergliederung eine klare und übersichtliche Adressbildung der verschiedenen Wohnabschnitte. Die Treppenhäuser fungieren als zentraler Ort der Nachbarschaftspflege, als Orte es Austausches zwischen den Mitbewohnern, zur Kontaktpflege, zum Gespräch. Über die gemeinsamen Treppenhäuser sind sämtliche individuellen Wohnbereiche miteinander verbunden. Den Wohnungen vorgelagert sind individuelle Kommunikations- und Abstellflächen. Durch zusammenlegen mehrerer Wohneinheiten zu einer Gemeinschaftswohnung ist es möglich, sowohl studentische als auch Senioren-Wohngemeinschaften einzurichten.
Baugestaltung
Die in unterschiedlichen Finanzierungsformen zu errichtenden Wohnungstypen sind vertikal zusammen gefasst in separate Bauteil-Abschnitte, bilden sich jedoch nicht nach Außen ab. Sämtliche Wohnungstypen sind architektonisch nach den gleichen Gestaltungsprinzipien konzipiert. Das Material Ziegel und Putz bestimmt in verschiedenen Variationen das Erscheinungsbild sämtlicher Wohnungs-Fassaden, auch die Fensterelemente weisen innerhalb der unterschiedlichen Wohnungstypen keine Unterschiede auf. So finden sich bei den jeweiligen Finanzierungsmodellen auch in der Grundrisskonzeption keine nennenswerten Unterschiede, alle Wohnungstypen sind mit einer Loggia, oder in den Staffelgeschoßen mit einer Terrasse ausgestattet. Der Maisonette-Wohnungstyp ist sowohl im Bereich des frei finanzierten Wohnungsbaus als auch im Bereich des studentischen Wohnens geplant. Einziges Unterscheidungsmerkmal sind die jeweiligen Wohnungsgrößen der verschiedenen Finanzierungsformen. Sämtliche obersten Dachbereiche werden extensiv begrünt.
Auslober: Nibelungen-Wohnbau GmbH
Teilnahme: März 2015